Themenflyer: Studienplätze in Berlin – Mangelware?!

30.08.11 –

Wollen Sie, Ihre Tochter oder Ihr Sohn Ihre Nichte oder Neffe oder jemand aus Ihrem Freundeskreis in Berlin studieren? An den Berliner Hochschulen sind fast alle Studiengänge zulassungsbeschränkt. Bei zulassungsbeschränkten oder „Numerus Clausus“-Studiengängen gibt es mehr Bewerberinnen und Bewerber, als Plätze vorhanden sind. Jedes Jahr bewerben sich etwa fünfmal mehr Menschen auf einen Studienplatz, als zugelassen werden können. Das heißt, die Chancen stehen höchstens 1:5, den gewünschten Studienplatz in Berlin zu erhalten.

Wenn Sie ein Abschlusszeugnis mit einer 1 vor dem Komma mitbringen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Wenn nicht, fängt die Zitterpartie an. Noch Ende der 90er Jahren gab es 115.000 Studienplätze in Berlin. Die Kürzungspolitik der jeweiligen Berliner Regierungen (erst rot-schwarz, dann rot-rot) hat zum massiven Abbau von Studienplätzen geführt. In den letzten zehn Jahren sind Studienplätze im Umfang einer gesamten Hochschule verschwunden.

Im Jahr 2012 wird die doppelte Anzahl von Schülerinnen und Schülern mit einer Hochschulzugangsberechtigung die Berliner Schulen verlassen, weil gleichzeitig die Jahrgänge mit 13-jähriger Schulzeit und diejenigen mit 12-jähriger Schulzeit Abitur machen. Da die Wehrpflicht inzwischen ausgesetzt wurde, wird es noch mehr Jugendliche geben, die hier studieren möchten. Das verschärft die Lage zusätzlich.

Bündnis 90/Die Grünen wollen:

  • ausreichend Studienplätze für unsere Studienbewerberinnen und Studienbewerber in Berlin – so unterschiedlich sie auch sind: für junge und ältere, mit deutscher oder nichtdeutscher Bildungsbiografie, für Bachelor- oder Masterstudiengänge. Niemand soll ohne Studienplatz bleiben.
  • den Hochschulen helfen, ehrlich finanzierte Studienplätze bis zum Master aufzubauen, anstatt die unterfinanzierten „Studierchancen“ des Senats zu dulden. Das lohnt sich: Jeder Zuschuss-Euro für die Hochschulen schafft eine dreimal höhere Nachfrage in der Stadt und bringt Mittel aus dem Länderfinanzausgleich.
  • dass die Berliner Hochschulen eine transparente, zuverlässige und vor allem ausreichende Finanzierung für Forschung und Lehre bekommen. Dazu gehören bis zum Masterabschluss ausfinanzierte Studienplätze, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Landes- und Projektfinanzierung sowie eine ehrliche Neuberechnung des Bedarfs an Studienplätzen.
  • Chancen auf ein Studium nicht vom Geldbeutel abhängig machen: Studiengebühren lehnen wir ab.