Ein Interview im Tandem

08.02.12 –

Das Mentoringprogramm des Landesverbandes Bündnis 90/Die Grünen "matcht" interessierte Frauen mit erfahrenen Mentorinnen und Mentoren aus der Berliner Politik, vom Kreisverband bis zum Abgeordnetenhaus. In einem Interview stellt sich hier eins unserer Tandems exemplarisch vor:

Wer bin ich?


Nicole: Keine einfache Frage, wie jeder Mensch ein komplexes Wesen. Und mit meinen 50 Jahren inzwischen auch mit Lebenserfahrung und Realistin was die Umsetzung von Zielen und Wünschen betrifft. Als Diplom-Ing. des Technischen Umweltschutzes kenne ich die Spagate zwischen Naturschutz-Ökonomie- technischen Lösungsmöglichkeiten- und den Schwierigkeiten diese in Einklang zu bringen. Mit ideologischen Traumkonzepten und politischen Scheingefechten ist eine „ökologische Wende“ nicht erreichbar.

Renate: „Öko“ mit ganzem Herzen und im eigenen Leben, habe Spaß an Politik und dem Umgang mit Menschen. Biologin, Politologin und Pädagogin im Freiwilligen ökologischen Jahr bei der Stiftung Naturschutz Berlin.

Was möchte ich gerne von meiner Mentorin bekommen?


Nicole: Von Renate wünsche ich mir Unterstützung in der Partei internen Kommunikation.
Mit über 30 jähriger aktiver Mitgliedschaft ist Renate eine erfahrene Basispolitikerin.

Renate: Ich möchte Nicole den Weg in die Partei erleichtern damit sie von meinen persönlichen Erfahrungen und Kontakte profitieren kann und ihren Platz im Kreisverband findet.


Was schätze ich an meiner Mentorin?


Renate strahlt Lebensfreude und Zuversicht aus. Sie kämpft für eine ökologische Umgestaltung unserer Gesellschaft und das aus vollster Überzeugung. Mit ihrem offenem und gewinnenden Lächeln ist sie eine Sympathieträgerin für die Partei.

Was schätze ich an meiner Mentee?


Nicole hat einen wachen, kritischen Blick für politische Probleme im Alltag und auf höherer Ebene. Sie hat Biss und will etwas erreichen!

Wo sehe ich mich in 3 Jahren?


Nicole: Wie ist die Frage gemeint? Parteipolitisch oder Persönlich?
Parteiintern wird es sich zeigen und muss es sich fügen. Ich sehe mich eher auf Bezirksebene und in den Themenbereichen Ökonomie – technischer Umweltschutz und Erhalt der Berliner Kiezstrukturen.
Persönlich ist mir meine innere Zufriedenheit, die Gesundheit meiner Familie und mein soziales Umfeld sehr wichtig.

Mein Lieblingsort in Berlin?

Nicole: Als waschechte Berlinerin liebe ich die Vielseitigkeit und Lebendigkeit meiner Stadt. Lieblingsorte gibt es mehrere: Kulturell: Sommerfestival im Englischen Garten-Tiergarten
Einkaufen: Winterfeldplatz-Markt und die Rheinstraße-Schloßstraße
Entspannung: Spazierengehen  am Insulaner, Krumme Lanke und am Teltower Kanal.
Aber am wohlsten fühle ich mich in meinen 4 Wänden, mit meinen beiden Burmesen(Katzen) auf der Couch  oder im Sommer abends auf dem Balkon.

Renate: Mein Garten!


Was wünsche ich mir für Berlin?

Nicole: Ausbau der U- und S-Bahn und ein neues „Taxikonzept“ – für Kurzstrecken, z.B. Einsatz von Kleinbusse, die von zentralen Punkten und Endbahnhöfen aus, angepasste Fahrstrecken  an die gewünschten Kundenziele anbieten (sogen. Sammeltaxen, wie es vielen südlichen Ländern üblich ist).
Bekämpfung und Beseitigung des „Berliner Filz“ über Antikorruptionsmaßnahmen um Kosteneinsparungen und mehr Transparenz in der Auftragsvergabe und Stellenbesetzungen zu bewirken. Für Berliner ist das ein großes Übel- noch aus alten Zeiten- wie die vielen kleinen und größeren Skandale zeigen. Eine Frage der Glaubwürdigkeit.
Erhaltung und Förderung der Kieze- jeder Kiez hat seine eigene Geschichte und Lebensgefühle- das ist die Vielfalt und das Besondere in Berlin.

Renate: Ein wirksames Klimaschutzprogramm, bessere Radwege im Bezirk (TempelSchön hat die rote Laterne!), weniger Ungleichheit für die Menschen und mehr Bildung für alle Kinder. Mehr Anstrengungen im Umweltschutz überall, damit wir nicht weiter auf Kosten der Menschen in anderen Ländern und auf Kosten unserer Kinder leben.