Entgegnung: Renate Künast besucht online gestellte Aufgaben

11.08.11 –

Liebe Website-BesucherInnen, BloggerInnen und Interessierte,

nein, besonders elegant sieht es nicht aus, wenn ausgerechnet das erste Aufsuchen einer Aufgabe aus unserer Mitmach-Kampagne zum Geschäftsführer eines Dienstleisters unserer Kampagne führt. Aus etwa 220 Pins, die am Montagabend gesteckt waren, haben wir für den Dienstag zwei ausgewählt, die einerseits gut illustrieren konnten, worin die Idee der Mitmachkampagne besteht und andererseits in der Kürze der Reaktionszeit angemessen bearbeitet werden können (zum offiziellen Terminhinweis). Dies entspricht unserem grundsätzlichen Vorgehen auf dem Weg zu einer Mitsprachestadt: Grüne PolitikerInnen antworten zeitnah auf jedes Anliegen und treffen sich wo sinnvoll auch vor Ort mit den AufgabenstellerInnen. Dass wir dies mit Pressebegleitung tun, hat selbstverständlich etwas mit dem Wahlkampf zu tun – so wie die ganze Kampagne, auch wenn wir diese auch nach der Wahl fortführen wollen.

So führte der Weg für Renate Künast zunächst zur Schönhauser Allee und dann zum Regional-Bahnhof Karlshorst. Dass aus 220 Aufgaben nun ausgerechnet eine ausgewählt wurde, die vom Geschäftsführer eines unserer Dienstleister gesetzt worden ist (s. Aufgabe "Nadelöhr / Unfallschwerpunkt Radfahrer Schönhauser hoch"), wirft ein nicht ganz so gutes Licht auf das Unterfangen, ändert aber nichts am Charakter der Kampagne: Diese setzt darauf, dass Berlinerinnen und Berliner uns darauf hinweisen, wo es Punkte in unserer Stadt gibt, die gelöst, behoben, ausgeräumt, verbessert werden müssen.

Wir werden auch weiterhin Pins direkt aufsuchen und nach Lösungen suchen. Wir überprüfen nicht, ob uns die Leute, die eine Pin setzen, uns politisch nahe, sehr nahe, sehr fern, aufgeschlossen oder verschlossen gegenüberstehen. Das tun wir auch künftig nicht. Wenn am Freitag – wie es derzeit geplant ist – Streetworker am Bahnhof Zoo besucht werden, kann es auch sein, dass ein Grünen-Mitglied dabei ist, vielleicht auch ein Wähler der Linkspartei oder der CDU. Wir wissen es nicht und es ist auch nicht wichtig.

Allerdings haben wir die Mitarbeiter unserer Dienstleister gebeten, uns darüber zu informieren, wenn sie privat eine Aufgabe stellen, um die Glaubwürdigkeit unserer Mitmach-Kampagne nicht zu gefährden.

Wir freuen uns, wenn unsere Mitmach-Kampagne im Netz weiter kritisch und fair besprochen wird. Wir wollen eine neue politische Kultur für Berlin – die bereits mehr als 100 Antworten von Grünen auf der Plattform stehen für die Dialogbereitschaft unserer PolitikerInnen. Deshalb bitten wir Sie/Euch, uns auch weiterhin zu informieren, wenn Sie/Ihr das Gefühl habt, dass irgendetwas nicht stimme. Wir gehen dem dann nach und melden uns.



Andreas Schulze, Pressesprecher

Übrigens: Im Fall der strittigen Aufgabe konnte noch vor Ort mit dem zuständigen Pankower Stadtrat Jens-Holger Kirchner eine konkrete Lösung erarbeitet werden: „Eine Absenkung des Bürgersteigs kann innerhalb von zwei Wochen realisiert werden.“ Außerdem soll die Markierung des Radweges schnellstmöglich verbessert werden (zum vollständigen Bericht).