LAG Frauen und LAG Migration und Flucht: Sexualisierte Gewalt und die rassistischen Diskurse seit der Silvesternacht

Datum

  • 24.02.16 19:00 Uhr

Die LAG Migration und Flucht und die LAG Frauen- und Geschlechterpolitik laden Euch herzlich zur unserer gemeinsamen Sondersitzung mit dem Titel: 

"Sexualisierte Gewalt und die rassistischen Diskurse seit der Silvesternacht" ein! 

 Wir möchten gemeinsam mit Euch über die jüngsten Debatten über sexualisierte Gewalt diskutieren, die sehr oft von rassistischen Diskursen überschattet worden sind - am Mittwoch, 24. Februar 2016, 19.00-21.00 Uhr (im Abgeordnetenhaus, Raum 388).


Unsere Referent*innen:

  •  Gesine Agena, Frauenpolitische Sprecherin Bundesvorstand BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN. Mitinitiatorin der #AUSNAHMSLOS – Kampagne.
  • Urban Aykal, Initiator und Co-Sprecher von Bunt-Grün

In der Silvesternacht 2016 wurden in mehreren Städten Frauen Opfer von sexuellen Übergriffen an öffentlichen Orten, wo sich Hunderte von Menschen zum Feiern aufhielten. Doch leider endete diese Nacht für viele Frauen alles andere als feierlich.

Noch bevor Fakten über die Täter ans Tageslicht geführt werden konnten, kursierten voreilige Vermutungen und rassistische Schuldzuweisungen durch die (sozialen) Medien. Der Tenor ganz eindeutig: Die „weißen“ Frauen müssten vor „muslimischen“ Männern geschützt werden; ergo schärfere Regelungen bzgl. Abschiebungen sollten her.

Diese diskriminierende Zuschreibungspraxis ziehen drei elementare Aspekte mit sich:

  1. Die Täter werden auf ihre Herkunft reduziert. Es entsteht der Eindruck, sexualisierte Gewalt hinge von der Herkunft des Täters ab, sei zum ersten Mal in der Silvesternacht in Deutschland in einer massiven Weise verübt und vorher seitens Angehöriger der Mehrheitsgesellschaft nie praktiziert worden. 
  2.  Mit den sexualisierten Tätern wurden zu voreilig geflüchtete Männer assoziiert. Das hat diskriminierende Konsequenzen für Männer mit Fluchterfahrung.
  3. Die Debatte über sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Sexismus wird dadurch enorm verkürzt. Dass Sexismus auch die deutsche Gesellschaft erheblich strukturiert, wird in den Debatten vollständig ausgeblendet. Statt besseren Schutz für die Betroffenen einzufordern, werden Forderungen nach schnellerer Abschiebung laut.

 

Gemeinsam mit unseren Referent*innen möchten wir u.a. diskutieren:
-          Wie können wir einen Diskurs über Sexismus führen, ohne auf rassistische Bilder zurückzugreifen und diese zu reproduzieren?
-          Wie kann politisch und gesellschaftlich der Antisexismus gestärkt werden? Welche Maßnahmen sind dafür auf unterschiedlichen Ebenen erforderlich?
-          Es gibt verschiedene Positionen innerhalb unserer Partei. Was bedeutet das für unsere Parteiarbeit?
-          Wie handeln wir Grüne unser Positionen aus? Wie treten wir als Partei in der Öffentlichkeit zur Sexismus (und Rassismus) auf? Welche Forderungen und Maßnahmen formulieren wir als die Grüne Partei?
-          Welche Auswirkung haben diese Diskurse auf unseren Wahlkampf?

 

Über Eure aktive Teilnahme freuen wir uns sehr!


Datum

  • 24.02.16 19:00 Uhr