Schwangerschaftsabbruch: Nur Frauen selbst können die Entscheidung treffen

20.09.13 –

Zu dem für den morgigen Samstag geplanten „Marsch für das Leben“ von radikalen Abtreibungsgegnern erklärt Karoline Killat, frauenpolitische Sprecherin im Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Berlin: „Am 21. September wollen erneut die fundamentalistischen AbtreibungsgegnerInnen des ‚Bundesverband Lebensrecht‘ durch Berlin marschieren. In ihrer ‚Berliner Erklärung‘ bezeichnen sie Schwangerschaftsabbrüche im Rahmen der geltenden Fristenregelung als „Tötung“ und stellen eine Reihe von Forderungen auf, die Frauen fast vollständig die sexuelle Selbstbestimmung über ihren Körper nehmen würden.
Ihre grundsätzliche Ablehnung von Schwangerschaftsabbrüchen ist Teil eines gänzlich rückschrittlichen Weltbildes: Der Bundesvorsitzende Martin Lohmann ist erst Anfang dieses Jahres mit erschreckenden Positionen öffentlich aufgetreten, als er ‚die Pille danach‘ selbst bei Vergewaltigungen ablehnte und gegen die Gleichstellung von homosexuellen Paaren wetterte. Man kann das Lebensrecht von Föten nicht gegen die Selbstbestimmung der Frauen ausspielen. Diese breit getragene Erkenntnis stellt Lohmann ohne Not wieder in Frage. Mit seiner Fundamentalopposition erschwert er auch die Arbeit von Beratungsstellen.
Bündnis 90/Die Grünen betrachten es als einen historischen Fortschritt, dass Frauen das Recht haben, über die Fortsetzung einer ungewollten Schwangerschaft entscheiden zu können. Dass Frauen heutzutage im Rahmen einer zeitlichen Frist diese schwere Entscheidung selbst treffen können, ist für uns ein wichtiges Recht. Am 21. September werden verschiedene Bündnisse zu buntem und kreativem Protest gegen die selbsternannten LebensschützerInnen aufrufen, an dem sich auch Aktive von Bündnis 90/Die Grünen beteiligen können. Wir wollen einen Tag vor der Bundestagswahl gemeinsam mit den BerlinerInnen auf die Straße gehen und den AbtreibungsgegnerInnen zeigen, dass für ihre rückschrittliche Ideologie kein Platz ist.“

TERMINHINWEIS: Kundgebung gegen den „Marsch für das Leben“ ab 13 Uhr Brandenburger Tor, Platz des 18. März (Kundgebung “Leben und Lieben ohne Bevormundung” des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung)