Ein grüner Internationaler Frauentag

19.03.13 –

Den Internationalen Frauentag haben wir dieses Jahr gleich mit zwei Veranstaltungen gefeiert. Am 8. März direkt besuchten wir das Frauenprojekt „Bildungs und Beratungszentrum Raupe und Schmetterling für Frauen in der Lebensmitte“ und am 11. März begrüßten wir viele Interessierte beider Geschlechter zu einer Podiumsdiskussion mit prominenten Gästen wie der Sprecherin für Arbeitnehmerrechte der grünen Bundestagsfraktion Beate Müller-Gemmeke, unserer Landesvorsitzenden Bettina Jarasch,  Annelie Buntenbach, Mitglied im DGB-Bundesvorstand und Gisela Notz, Sozialwissenschaftlerin und Historikerin.


Insgesamt stand für uns das Thema Frauen in der Arbeitswelt – oder „Zeit für mehr“ im Vordergrund der diesjährigen Aktionen. Fragen nach der Art und Weise wie wir arbeiten und leben, wie wir unsere Zeit aufteilen wollen, um Zeit für Arbeit, Pflege und Freizeit zu haben und wo ein Umdenken stattfinden muss um einen gesellschaftlichen Wandel umzusetzen prägten unsere Diskussionen.


Das Podium am Montagabend im TAZ-Café war sich einig, ein Umdenken ist längst überfällig und wird von uns Feministinnen ja auch schon seit vielen Jahren gefordert. Dementsprechend düster fielen die Prognosen der Diskussionsteilnehmerinnen aus, was die Lage in zehn Jahren betrifft, sollten es nicht zu einem Umbruch kommen. Unsere grünen Politikerinnen stellten überzeugend dar, dass mit GRÜN ein Wandel gelingen kann. Ideen wie die Frauenquote wurden verteidigt, aber auch Ansätze, die noch weit weniger in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, wie das bedingungslose Grundeinkommen wurden als Lösungsansätze diskutiert. Bettina Jarasch kündigte an bei unserer Landesdelegierten Konferenz am 16.3 einen Änderungsantrag einreichen zu wollen, der das Thema „Zeit für mehr“ noch besser in unserem Wahlprogramm verankert. Gisela Notz beschwor die Politikerinnen weiter eine Utopie vor Augen zu haben, da man sonst in lauter kleinen Schritten das große Ziel aus den Augen verlieren könnte. Das Publikum diskutierte angeregt mit und anschließend an die Veranstaltung ließen alle den Abend bei einem Glas Sekt, oder einem Orangensaft gemeinsam ausklingen.


Hier fügte sich auch unser Besuch „Grüne vor Ort“ am Freitag gut ein. Anwesend waren für die Partei Karoline Killat, frauenpolitische Sprecherin und Audrey Podann Referentin für Frauen- und Geschlechterpolitik, und für die Abgeordnetenhausfraktion Anja Kofbinger frauenpolitische Sprecherin und die Referentin Eva Marie Plonske. Das Beratungszentrum Raupe und Schmetterling ist offen für Frauen aller Milieus und Altersgruppen und ein Ort an dem deren Probleme wie vielfach Belastungen durch Job und Familie bis hin zum Burnout besprochen und gemeinsam verarbeitet werden können. Ein ganz zentrales Thema ist auch hier die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt. Arbeitslosigkeit, Unter- und Ungleichbezahlung, unbezahlte Überstunden, Probleme beim Wiedereintritt oder der Wiederaufstockung von Stunden nach einer Pflegezeit, sind nur einige der Probleme denen die Frauen im Beratungszentrum gegenüberstehen.


Insgesamt konnten wir viele neue Ideen sammeln, wurden aber vor allem auf unserem bisherigen Weg bestätigt. Wir bedanken uns nochmal ganz herzlich bei allen Teilnehmerinnen und dem Podium vom Montagabend und beim Bildungs- und Beratungszentrum Raupe und Schmetterling und freuen uns auf ein feministisch kämpferisches Jahr.


P.S. Die Veranstaltung von Montag wird noch als Podcast veröffentlicht.


Bilder und Bericht von Eva Kluchert (Studentin der Politikwissenschaften und derzeit Praktikantin in der Landesgeschäftsstelle)